Dass die Sieben als “magische” Zahl nicht zufällig eine große Bedeutung hat, die u. a. für “den Weg” steht, zeigt sich auch im alchemistischen Siebenstern. Dieser veranschaulicht – kryptisch und gleichzeitig stark abstrahiert natürlich – die Transmutation (“Blei zu Gold”), das “große Werk”, den Weg der Erlösung und zur Erleuchtung, also im Menschlichen vom unwissenden, eher triebgesteuerten, problembehafteten Menschen zum wissenden, körperlich, geistig und seelisch erlösten/erhöhten “Eingeweihten”. Wobei die Elemente und die kosmischen Einflüsse symbolisch in ausgesuchter Reihenfolge gezeigt werden. In folgendem Beispiel einer mittelalterlichen Darstellung des Siebensterns wird dies deutlich.
Geht man von jener Lesart aus, dass das “Universum / Mikrokosmos Mensch” dargestellt wird, (dessen Gesicht in der Mitte zu sehen ist und von einem gleichseitigen, göttlichen Dreieck gerahmt wird,) gibt es Hinweise auf die Nutzung der Elemente. So hält er in seiner rechten Hand das Element Feuer, in der linken eine Fischblase (Element Luft), steht mit dem rechten Fuß auf der Erde und mit dem linken im bzw. in diesem Fall auf dem Wasser. Das 5. Element, das die Alchemisten Äther oder auch Spirit nannten, wird ganz oben mittig durch das geflügelte Wesen mit den symmetrischen Flügeln angedeutet. Der heilige Geist wird meist als Taube symbolisiert. Auch der Doppeladler ist ursprünglich das Symbol für den weisen Geist respektive die Verbindung damit gewesen. Verbindet man diese Elemente miteinander durch die Mitte hindurch, erhält man ein Pentagramm.
Auf des Menschen rechter Seite (vom Betrachter aus auf der linken Seite des Bildes) ist ein König mit einer Sonne und auf der anderen Seite eine Königin mit einem Mond zu sehen. Dies soll sicher die Polarität symbolisieren, der wir auf Erden “ausgesetzt” sind und vermutlich auch, dass die rechte Seite vom linken Gehirnbereich- dem “männlich”- analytischen, logisch-rationalen gesteuert wird, die linke Seite von den rechten Gehirnarealen gesteuert wird, die für Bereiche wie künstlerisches Empfinden und Schaffen, Gefühle, Emotionen, Intuition, Instinkt … als eher weiblich gesehen werden. (Wie auch im Buch geschildert) Und natürlich ist das Thema der harmonischen Vereinigung von Sonne und Mond mit allem, wofür diese beiden symbolisch stehen, eines der Wichtigsten in der Alchemie und im Leben.
Wie man die Probleme der Polarität sowie Ungleichgewichte der Elemente und kosmischen Energien (im inneren bzw. menschlichen Universum) überwinden kann, sagt der Spruch, der im Kreis um den Siebenstern steht (und auch auf den Smaragdtafeln stehen soll):
“Visita Interiora Terrae, Rectificando Invenies Occultem Lapidem.”
„Erforsche das Innere/ Untere der Erde und, in dem du es/ dich läuterst, wirst du den verborgenen Stein (der Weisen) finden.”
Die zu nutzenden kosmischen Einflüsse auf dem Weg der Erforschung sind unschwer an den Planetensymbolen zu erkennen (wobei die Sonne eigentlich ein Stern ist). Der nach unten zeigende Sternzacken mit dem Symbol des Saturn zeigt den Beginn der Transmutation an, deren Weg im Uhrzeigersinn zu ihm zurück den Kreis entlang geht. Trotzdem ist es überliefert, das die Alchemisten wussten, das energetisch alle guten Transmutationen mit Venus, also der Liebe und Kreativität sowie Schönheitssinn beginnen.
Zieht man vom Mondzacken ausgehend die Linien (an den Pfeilen sieht man die Richtung) des Siebensterns nach, erhält man die Reihenfolge der Wochentage, wobei man eigentlich richtigerweise bei der Sonne beginnen sollte, denn einerseits beginnt ursprünglich die Woche am Sonntag, andererseits ist das Symbol der Sonne (Kreis mit mittigem Punkt) gleich dem Ursymbol für Gott bzw. das Göttliche. Und alles beginnt mit Gott bzw. der Schöpfung. Der 7. Tag, an dem geruht werden sollte, war der heilige Sabbat, der Samstag (Mose – Tafel mit den 10 Geboten).
Interessant dabei ist auch, dass es die Reihenfolge der Planeten in Uhrzeigerrichtung ergibt, wenn man die mittlere Bahngeschwindigkeit der Planeten vergleicht, wobei Mond der Schnellste, der Saturn der langsamste ist. Ebenso bemerkenswert ist: die Atommasse der zugehörigen Metalle nimmt in entgegengesetzter Richtung in genau Zweierschritten zu, beginnend diesmal beim Mars (der Beginner-siehe Marsportal im Buch) also wenn immer ein Planet übersprungen wird.
♂ Mars Eisen: Atommasse: 55.845 u
♀ Venus Kupfer: Atommasse: 63.546 u
☽ Mond Silber: Atommasse: 107.8682 u
♃ Jupiter Zinn: Atommasse: 118.71 u
☉ Sonne Gold; Atommasse: 196.966569 u
☿ Merkur Quecksilber: Atommasse: 200.59 u
♄ Saturn Blei: Atommasse: 207.19 u
Woher wussten die Alchemisten solche Dinge ?
Die Templer wussten auch einiges, vor allem um die Bedeutung des alchemistischen Siebensterns, ebenso wie um die Bedeutung des Sternbildes der Jungfrau. Sie haben beide Symbole in Frankreich verewigt, im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gehauen. Denn in Nordfrankreich sind die größten und bedeutendsten gotischen Kathedralen im Sternbild der Jungfrau angeordnet. Außerdem wurde der Siebenstern in einer alten Templerkarte Frankreichs gefunden, wobei die Standorte ihrer wichtigsten Komtureien vermerkt sind.
Der Mond als Symbol für die (Jung)Frau ist nicht zufällig genau bei Rennes-le-Château!
Die Linien sollen außerdem Energielinien (Leylines) sein, wie überhaupt die wahre Reihenfolge der Punkte im Siebenstern, um zum “großen Werk” zu kommen, die wiederum in den Chakren bei Menschen Entsprechungen haben, ein Geheimnis der Alchemisten war.
Dieser Weg wird außerdem nicht nur einmal beschritten, sondern mindestens zweimal, dann wieder in anderer Reihenfolge.
Nachfolgende Karte ist nachgezeichnet da die Urheberrechte nicht verletzt werden sollen bzw. nicht klar sind.
© Hintergrundkarte: By Zigeuner [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
By Zigeuner [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
Interessant ist auch die von altes her überlieferte Linienführung: So wird die Linie, die von der Basis des Stern, also mittig zwischen Mond und Saturnpunkt beginnend, bis zum Sonnenpunkt und darüber hinaus verläuft, als Gralslinie (in der Karte violett) bezeichnet. Es liegen einige Orte, die mit der Gralsgeschichte zu tun haben sollen, auf dieser Linie.
Die Linie zwischen Mond und Sonne wird als Mondlinie (in der Karte orange) bezeichnet und ist ebenfalls eine der bedeutendsten in diesem Stern.