Als ich zu den Geheimnissen um RENNES-LE-CHÂTEAU recherchierte, gelangte ich zu einer mysteriösen Schrift namens “Serpent Rouge”, zu der noch ein extra Artikel kommt …
Kurz, es handelt sich um ein Poem mit 13 Abscnitten, die jeweils mit kryptischer Symbolik zu 13 Sternzeichen bestimmte Hinweise zu den Geheimnissen in und um den legendären Ort geben – so man sie entschlüsseln könnte.
Jedenfalls ist einer der Hinweise auf die Gemälde des genialen Malers Eugene Delacroix in der Engelskapelle ausgerechnet im Kapitel der Jungfrau zu finden.
Diese Engelskapelle befindet in St. Sulpice in Paris, übrigens die zweitgrößte Kirche in dieser Stadt; und auch zu diesem Bauwerk und seinem Gründer muss ein extra Beitrag noch erstellt werden, denn es gibt einiges Interessantes.
Wenn man den monumental und majestätisch wirkenden Bau der Kirche betritt, findet man gleich rechter Hand die Engelskapelle. Als ich die Tafel zum ersten Gemälde sah, musste ich mich erst einmal setzen. Herzklopfen. Obwohl sich mein Französisch leider auf homöopathische Dosen beschränkt, konnte ich doch deutlich die Worte “12 de l’ Apocalypse” lesen! Wieder schloss sich auf eine unerfindliche, geheimnisvolle Art ein Kreis von meinem Manuskript (Buch) zur Offenbarung 12 und zu den Rätseln um Rennes-le-Château. Der Überraschungsmoment war umso größer, da im Serepent Rouge die Offenbarung Joh. 12 / Apocalypse nicht erwähnt wird.
Das wunderschöne Gemälde “(Erzengel) Michael kämpft mit dem Drachen”, das hoch über den Häuptern der Besucher an der Decke prangt, bezieht sich natürlich ebenso auf diese Prophezeiung Johannes, auch Apocalypse genannt, an sich.
Und nun folgt noch so ein Mysterium: In dem rechts angeordneten Gemälde von Eugene Delacroix “Heliodore flüchtet aus dem Tempel”, wenn man es sich genauer ansieht, kann man etwas entdecken, das in dem Beitrag zu geheimnisvollen schamanischen respektive paganen Symbolen beschrieben wird: Die dreifache Acht oder dreifach geschlungene Schlange (frz. Serpent)! (Man rätselt noch heute, ob sich die rote Schlange auf die Seine im Schimmer der Pariser Abendsonne bezieht oder auf die Sals im Salstal oder vielleicht auf etwas ganz anderes.)
Außerdem ist das Gemälde natürlich bewusst ein Hinweis auf den Salomonischen Tempelschatz, denn es stellt eben diesen legendären Tempel des Salomo dar. Nur hier ist besagter Heliodores der Räuber. Später brachten die Tempelritter einige Artefakte aus dem Tempelschatz des Königs Salomo “in Sicherheit” nach Frankreich, und zwar höchstwahrscheinlich zunächst in die Gegend des Audetals / Salstales um Rennes-le-Château bis Carcassone. Die Katharer, auch Albigenser, bei Carcassone bewachten diese Schätze tatsächlich, ohne sie zu nutznießen, denn sie hatten sehr hohe ethische und spirituelle Grundsätze und lebten asketisch in Demut vor der Schöpfung. Das war einer der Gründe, warum man sie mit unfassbarer Gewalt im so genannten “Albigenser-Kreuzzug” vernichtete.
Auch der Priester Bérenger Saunière in Rennes-le-Château wusste von diesen und anderen Artefakten und verewigte einige Hinweise in der Magdalenenkirche und deren Umgebung, die er genau nach seinen Vorstellungen restaurieren ließ. Sicher floss in die immensen Kosten einiges der Schätze ein, doch der Pfarrer verwendete sie neben der Magdalenenverehrung auch, um Gemeindemitgliedern zu helfen – wozu er sich natürlich auch zählte. Offensichtlich kannte er die Gemälde Delacroix’, er reiste ja auch einige Male nach Paris.
Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass über und neben dem mystischen Symbol, das im Tempel respektive Gemälde irgendwie nicht ganz zur restlichen Wandgestaltung passt, der strafende Engel (?-wer kann sonst schadlos so halsbrecherischen Boden fliegen) herab fährt auf den Räuber, der mit einem Huf des herbei gesprengten Rosses fixiert wird- die Stelle ist ebenfalls bemerkenswert, die Hufe des Rosses werden explizit im Serpent Rouge erwähnt. Auch die noch etwas höher sich windende Schlange neben dem Fuß des Engels scheint etwas Besonderes erzählen zu wollen, sie wirkt ebenso “angebaut”.
Hier nochmal eine Detailansicht:
Der westgotische bzw. merowingische Pfeiler in Rennes-le-Château trägt die Maria Magdalena-Figur, die der Madonnenfigur aus Bourges nachempfunden wurde.